Thailand geht mit großen Schritten der Legalisierung von Cannabis entgegen. Vor kurzem hat die drittstärkste Kraft der Regierungskoalition des Landes einen Gesetzesentwurf für den heimischen Anbau von Cannabis vorgestellt, schreibt das Hanfjournal unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters. Der Gesetzesentwurf der Bhumjaithai Partei sieht es vor, Thailändern zu erlauben, bis zu sechs Cannabispflanzen pro Haushalt anzupflanzen. Obwohl derzeit noch eine strikte Verbotspolitik durchgesetzt wird, die bis zu zehn Jahre Gefängnis und hohe Geldstrafen nur für den Besitz von Cannabis vorsieht, könnte somit somit schon bald eine große Veränderung in Thailand stattfinden, schreibt das Hanfjournal. „Das Prinzip ist für medizinische Zwecke gedacht. Sie können es bei Beschwerden zu Hause haben, aber auf der Straße nicht rauchen“, sagte Supachai Jaisamut gegenüber Reuters.
Der Gesetzesentwurf sieht laut Reuters dabei auch vor, dass „Homegrower“ ihre Ernte unter Aufsicht der Behörden an lizenzierte Institutionen verkaufen dürften, was laut Supachai Jaisamut dem kalifornischen Modell ähneln würde. Ein bislang noch im Aufbau befindliches Drogeninstitut hätte daraufhin die Befugnis, Cannabidiol (CBD), das aus der Cannabispflanze gewonnen wird, zu kaufen, zu extrahieren und auch zu exportieren. Wenn es genügend Unterstützung seitens der Regierung gäbe, könne das Gesetz sechs Monate nach der Wiederöffnung des Parlaments im November bereits verabschiedet werden und somit die zu befürwortenden Optionen für alle Thailänder bieten.
Die Bhumjaithai Partei erfüllt mit ihrem Vorstoß ein Wahlversprechen, das auch dazu beitragen würde, die junge Medizinalhanfindustrie im Land zu stärken. Sogar die Food and Drug Administration – die dortige Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln – weiß laut Hanfjournal von der Notwendigkeit aktiv zu werden, weshalb man aufgrund des gestiegenen Interesses in der Öffentlichkeit und seitens Investoren in diesem Monat erste Cannabis-Workshops ankündigte.
Der Gesetzesentwurf ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Cannabislegalisierung im Land des Lächelns. Erst im Dezember 2018 wurde der Einsatz der Pflanze in der Medizin erlaubt, anschließend nutzte man nach der ersten ausgelieferten Charge Medizinalhanfs verfügbares Marihuana aus beschlagnahmten Beständen für die Zubereitung dringend benötigter Öle. Erst vor wenigen Wochen wurde dann der legale Status von Cannabisextrakten geändert, damit neben dem rechtlichen Status auch wirtschaftliche Fortschritte angepeilt werden können.