Wer unter Einfluss von Drogen am Steuer erwischt wird, muss mit einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU), auch „Idiotentest“ genannt, rechnen. Die Führerscheinstelle ordnet die MPU an, um feststellen zu lassen, ob Sie grundsätzlich zum Führen eines Fahrzeuges geeignet sind.
Im Jahr 2015 wurden 91.276 Personen im Rahmen einer MPU begutachtet. Knapp 60 Prozent davon wurden als „geeignet“ zum Führen eines KFZ beurteilt, rund 35 Prozent als „ungeeignet“ und gut sechs Prozent wurden als „nachschulungsfähig“ eingestuft.
Wer fahren will, muss nachweisen, dass er drogenfrei lebt.
Gegen die Anordnung der MPU ist kein Rechtsmittel gegeben. Spätestens, wenn die Anordnung im Briefkasten liegt, sollten Sie einen Anwalt einschalten. Der kann etwa prüfen, ob die Anordnung rechtmäßig ergangen ist.
Lässt sich die MPU nicht umgehen, gilt es zunächst, den „Abstinenznachweis“ zu erbringen. Das heißt, Sie müssen drogenfrei leben und regelmäßig an Drogenscreenings teilnehmen. Diese Screenings laufen über sechs (3-4 Screenings) oder zwölf Monate (6-12 Screenings). Zu einem Ihnen nicht vorher bekannten Termin werden Sie aufgefordert, an diesem Drogentest teilzunehmen. Binnen 36 Stunden müssen Sie sich dann im Labor melden und unter Sichtkontrolle eine Urinprobe abgeben. Alle Screenings müssen negativ sein, wollen Sie Ihren Führerschein behalten bzw. wieder bekommen.
Tipp: Nach dem letztmaligen Konsum sind Cannabisspuren noch zwischen zehn Tagen und drei Wochen nachweisbar.
Nie zur MPU ohne richtige Vorbereitung
Ist diese Hürde geschafft, folgt eine medizinische Untersuchung und ein Leistungstest am Computer. Damit sollen körperliche Mängel, die gegen eine Teilnahme am Straßenverkehr sprechen, ausgeschlossen werden. Zuletzt folgt das psychologische Gespräch. Darin müssen Sie nachvollziehbar darlegen, dass Sie Ihr Konsumverhalten geändert haben und dies auch dauerhaft beibehalten. Die Gutachter analysieren Ihre Antworten genau. Häufig verstricken sich Prüflinge in Widersprüche und scheitern daran. Eine gute MPU-Vorbereitung kann viel Zeit und Geld sparen – auch dabei bin ich Ihnen gern behilflich.
Selbst eine nicht bestandene MPU ist nicht in Stein gemeißelt. Spätestens, wenn Sie durch die MPU gefallen sind, sollten Sie einen Anwalt einschalten. Dieser kann überprüfen, ob die Entscheidung hingenommen werden muss oder ob die MPU-Stelle zu einer neuen Begutachtung gezwungen werden kann.